Arnis – die kleinste Stadt Deutschlands

Deutschlands kleinste Stadt: Arnis

Arnis ist die kleinste Stadt Deutschlands
Die Schlei und die Fähre in Arnis

Arnis mit etwa 300 Einwohner ist eine Stadt? Wie kann das sein? Die meisten Dörfer haben mehr Einwohner. Und doch besitzt Arnis den Status einer Stadt. Allerdings erst seit einer Gebietsreform 1934. Und Arnis hat fast alles, was eine Stadt so braucht – inklusive Kirche und Rathaus.

Arnis ist Deutschlands kleinste Stadt – und Deutschlands kleinste Stadt geht auf eine ungewöhnliche Gründung zurück.

1667: Es ist die Zeit des Barock, überall regieren die Herrscher in Europa zunehmend absolutistisch und zeigen ihre Macht und ihren Reichtum gern in Form prächtiger Schlösser zur Schau.

Freiheit

Zu dieser Zeit starb an der Schlei der alte Herr über Roest, Toestrup und Hohenlieth. Als sein Sohn das Erbe antrat, verlangte er von den Kappelner Bürgern den Untertaneneid, der sie zu Leibeigenen gemacht hätte. Nicht alle fügten sich in ihr Schicksal, einige wenige wagten den Neuanfang und baten den Herzog von Schleswig-Gottorf, auf der unbewohnten Insel Arnis in der Schlei siedeln zu dürfen.

Am 11. Mai 1667 betraten 62 Familien die Insel Arnis und starteten in ein neues Leben.

Arnis an der Schlei
Tür eines Hauses in der Langen Straße

Es sollte gerecht zugehen in Arnis und so wurden rechter- und linkerhand einer „Langen Straße“ Parzellen festgelegt, groß genug für den Bau eines Hauses und zur landwirtschaftlichen Nutzung. Und am Ende auf einer kleinen Erhöhung sollte eine prächtige Kirche entstehen.

Überall in der Umgebung im gesamten Gebiet des heutigen Schleswig-Holsteins wurde Geld gesammelt, schließlich wollten sich die gerade der Leibeigenschaft entkommenen Neubürger für ihre neue Freiheit mit einer besonders schönen Kirche bedanken.


Die schönsten Backsteine fanden sie auf Gotland. Und so wurde das Material auf der schwedischen Insel bestellt und sollte über die Ostsee zur Schleiinsel verschifft werden. Doch in einem Sturm kenterte das Schiff und versank. Die wertvolle schwere Ladung lag auf dem Grund des Meeres und war für immer verloren.

So kam es, dass die Schifferkirche in Arnis statt mit Backsteinen doch als Fachwerkkirche errichtet wurde, was in Norddeutschland eher ungewöhnlich ist. 1673 wurde die Schifferkirche geweiht. Die Nordwand ist bis heute im Original als Fachwerkwand erhalten.

Kirche in Arnis
Original Fachwerk – Die Nordwand der Schifferkirche von Arnis

Ein Besuch der Schifferkirche in Arnis lohnt sich. Das Gestühl stammt aus der Zeit der Gründung, doch besonders auffällig sind die vier großen Votivschiffe, von der Decke hängender Modelle großer Segelschiffe. Seeleute spendeten sie als Dank für ihre Errettung aus Seenot.

Denn Arnis war ein reicher Ort, dessen Wohlstand sich auf die Schifffahrt zur großen Zeit der Segelschiffe gründete. Einwohner von Arnis besaßen zeitweilig mehr Schiffe als Flensburg. Aber der Deutsch-Dänische Krieg 1864 und der Siegeszug der Dampfschifffahrt beendeten der Erfolg des Ortes. Und er versank in die Bedeutungslosigkeit.

Südansicht Kirche von Arnis
Die Schifferkirche in Arnis

Die kleinste Stadt Deutschlands

Viele Gemeinden, die vorher als „Flecken“ geführt wurden, erhielten nach und nach bis 1920 die Anerkennung als Stadt. Nur Arnis nicht – der Ort war einfach zu klein. Endlich zur Gebietsreform 1934 und nur aufgrund der Hartnäckigkeit des damaligen Bürgermeisters Peter Holstein wurde Arnis dann doch zur Stadt erklärt – mit etwas über 300 Einwohner eigentlich kleiner als die meisten Dörfer.

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Till Eulenspiegel

Till Eulenspiegel in Mölln

Till Eulenspiegel
Till Eulenspiegel in Mölln
Foto: Dirk Küpper auf Pixabay

Till Eulenspiegel, wer hat nicht schon von ihm gehört, von dem Schalk und Narren, der in Mölln angeblich aufrecht begraben wurde. Um das Jahr 1300 wurde Till Eulenspiegel in in Kneitlingen am Elm geboren und zog später als Narr durch die Lande.

Vielleicht verbirgt sich hinter Till Eulenspiegel ja der Thile van Cletlinge (Kneitlingen), der laut einem Braunschweiger Urkundenbuch zusammen mit vier anderen des niederen Adels aus dem Harzvorland im Jahre 1339 wegen Straßenraubes inhaftiert wurde. Einen entsprechenden Beleg fand der Eulenspiegel-Forscher Bernd Ulrich Hucker. Zumindest gab es wohl in Mölln eine historische Figur namens `Tilo dictus Ulenspegel´, die dort 1350 starb.


Bekannt wurde die Figur des Till Eulenspiegels aber durch seine Geschichten im Buch: Ein kurtzweilig Lesen von Dyl Ulenspiegel, geboren uß dem Land zu Brunßwick, wie er sein leben volbracht hat, das um 1510/1512 von einem anonymen Autor veröffentlicht wurde und bereits im 16. Jahrhundert in mehrere Sprachen übersetzt wurde.

Eine der bekanntesten Geschichten ist:

Der Seiltanz

Nachdem sein Vater gestorben war, brach für Till eine schwierige Zeit an. Seine Mutter dachte, dass sie sich und den Jungen besser in ihrer Heimat durchbringen könnte und zog mit ihm ins Magdeburgische Land. Dort wohnten sie auf einem Bauernhof, der zur Saale hinaus ging. Doch die Armut lies sie nicht alleine und obwohl sich die Mutter bemühte, fehlte oft das Brot im Haus. Till war zu der Zeit schon 16 Jahre alt und hätte gut auch schon etwas verdienen können, aber er wollte einfach kein Handwerk erlernen. Viel lieber streifte er durch die Gegend um Spitzbubenstreiche auszuhecken.

Auch das Bitten und Betteln der Mutter half da gar nichts, Till wollte lieber Gaukler werden und auf dem Jahrmarkt arbeiten. Er dachte sich, wenn er auf dem Seil tanzen könne, würde er viel Geld verdienen. Heimlich spannte er ein Seil im Dachboden und übte sich im Seiltanz, doch seine Mutter erwischte ihn und wollte ihm die Flausen austreiben.

Quelle: Wikipedia

Ein anderes Mal spannte Till das Seil von dem eigenen Hof über die Saale zu einem Nachbargehöft. Dort gab es viele Zuschauer und Till machte sein Kunststücke. Die Mutter merke auch sehr bald, was da vor sich ging, nahm ein Messer und schnitt das Seil durch. Der arme Künstler fiel in den Fluss und und die Zuschauer hielten sich den Bauch vor lachen.

Peinlich berührt schlich sich Till ins Haus. Er schämte sich sehr und schwor auf Rache für das lachende Volk. Als seine Mutter einmal nicht im Hause war, spannte er wieder ein Seil über den Fluss und begann wieder mit seinen Kunststücken. Bald schon hatte er viele Zuschauer. Er tanzte und war geschickt und die Zuschauer waren begeistert, dass sie Beifall klatschten. Till sprach zu den Zuschauern und rief: „Wenn ich euch mein neuestes Kunststück zeigen soll, brauche ich eure Schuhe, aber von jedem nur den Linken!“

Alle Leute waren sofort dabei und sie zogen ihre Schuhe aus. Till fädeltet die Schuhe auf eine lange Schnur und lief einige Male damit auf dem Seil hin und her, während die Leute auf eine spektakuläre Aktion warteten. „jetzt kommt das Kunststück“, rief Till und schnitt die Schnur in zwei.

Alle Schuhe fielen auf die Köpfe der Zuschauer. Es gab ein Gewusel und Gekreische, jeder suchte nach seinem eigenen Schuh. Eulenspiegel rief: „So sucht ihr nur eure Schuhe, wie ich neulich im Fluss baden musste. Damals habt ihr gelacht, heute lache ich!“ Damit verzog er sich schnell ins Haus. Wochenlang konnte er sich nicht aus den Haus wagen, weil das Volk ihn verprügeln wollte. In dieser Zeit saß er in der Stube und schnitzte Holzschuhe, so dass seine Mutter schon dachte er wäre endlich vernünftig geworden.

Foto Mölln oben von Christiana Kohn auf Pixabay

Leuchttürme

Leuchttürme in Schleswig-Holstein

Leuchttürme an den Küsten Schleswig-Holsteins
Leuchttürme an den Küsten Schleswig-Holsteins
Rot-weiß gestreift, wellenumspült und von oben tastet ein Lichtkegel über das Meer. Das Bild eines Leuchtturms ist geprägt von Kinderbüchern, Sandmännchen und der Werbung. Und immer wieder regen diese ganz praktischen Gebäude unsere abenteuerliche Fantasie an. Die meisten der schleswig-holsteinischen Leuchtfeuer stammen aus dem 19. und 20. Jahrhundert und erfüllten lange Zeit ihre wichtige Aufgabe in der Schifffahrt. Später wurden die Leuchtturmwärter durch automatische Steuerung ersetzt, heute im Zeichen von Radar und GPS verlieren die Leuchttürme an Bedeutung.

Es gibt noch viele weitere Leuchtfeuer, in unserer Aufstellung erwähnen wir aber nur die bekanntesten Leuchttürme.

Leuchtturm Helgoland

Leuchtturm Helgoland - Leuchttürme
Foto: © Achim Lückemeyer / PIXELIO

Als Helgoland nach dem 2. Weltkrieg als Übungsziel der Air Force diente, blieb nur ein Bunker, der Flak-Leitstand von 1941 übrig. Darauf wurde 1952 ein provisorisches Leuchtfeuer errichtet und 1965 mit rotem Klinker ummantelt.

Leuchtturm Büsum

Leuchttürme in Büsum in Dithmarschen
Foto: © Jörg Trampert / PIXELIO

1912 war Büsum ein kleiner Kutterhafen und ein Nordseebadeort im werden. Gleich hinter dem Deich wurde damals ein 22 hoher Leuchtturm aus vorgefertigten gußeisernen Fertigteilen gebaut.

Leuchtturm Westerhever

Leuchtturm Westerhever auf Eiderstedt an der Nordsee
Foto: © Hans Peter Dehn / PIXELIO

Er ist wohl der bekannteste Leuchtturm Deutschlands – Nicht zuletzt durch die Werbung für das Jever-Bier. Das Jever aus Jever kommt übrigens aus Ostfriesland in Niedersachsen. 1906 bis 1908 wurde der 40 m hohe Turm gebaut.

Leuchtturm Amrum

Leuchttürme auf Amrum an der Nordsee
Foto: © Markus Weber / PIXELIO

Schon 1873/74 wurde der 41 m hohe Steinturm auf Amrum auf einer Düne erbaut. Sein 63 m hochgelegenes Feuer ist bis zu 23 Seemeilen weit zu sehen.

Leuchtturm Sylt – Hörnum

Der Leuchturm Hörnum auf Sylt - Nordsee
Foto: © Peter Kamp / PIXELIO

Im Süden Sylts wurde 1906/07 dieser 33 m hohe gußeiserne Leuchtturm errichtet. Bis 1930 befand sich in einem dieser Geschosse die Schule des Ortes.

Leuchtturm Sylt – Kampen

Leuchttürme auf Sylt - Der Leuchtturm Kampen auf Sylt an der Nordsee
Foto: © Peter Kamp / PIXELIO

20 Seemeilen weit leuchtet bei 40 m Höhe der höchste Leuchtturm Sylts. 1855/56 erbaut wird heute sein Feuer von einer riesigen Fresnel-Optik verstärkt.

Leuchtturm Sylt – List

Leuchtturm List auf Sylt in der Nordsee
Foto: © Niko Korte / PIXELIO

Die Einfahrt in das Lister Tief markieren zwei kleine Leuchttürme. Der 11 m hohe Turm List West ist weiß gestrichen, List Ost, 14 m hoch, strahlt rot-weiß (im Bild).

Leuchtturm Falshöft

Leuchttürme bei Falshöft an der Flensburger Förde - Ostsee
Foto: © Hermes / PIXELIO

Rot-weiß, so wie man sich einen Leuchtturm vorstellt, wurde der Leuchtturm von Falshöft an der Flensburger Förde 1908/1909 aus gußeisernen Segmenten errichtet.

Leuchtturm an der Schleimündung

Leuchttürme an der Mündung der Schlei
Foto: © Hermes / PIXELIO

Auf der Mole von Schleimünde unterhielt Schleswig seit 1861 ein Leuchtfeuer. Im Laufe der Zeit wurde der Turm öfter umgebaut.

Leuchtturm Kiel-Friedrichsort

Leuchtturm bei Kiel in Friedrichsort an der Ostsee
Foto: © c.lettau / PIXELIO

Erst 1961 bis 1971 erbaut, leuchtet dieser weißgrüne Leuchtturm über die Kieler Förde

Leuchtturm Kiel-Holtenau

Leuchtturm an der Einfahrt zum Nord-Ostsee-Kanal bei Holtenau
Foto: © S.Flint / PIXELIO

Der 20 m hohe Leuchtturm von Kiel-Holtenau markiert die Einfahrt zum Nord-Ostsee-Kanal. Am Fuß des Turms befindet sich die „Drei-Kaiser-Gedächtnishalle“

Leuchtturm Fehmarn

Leuchtturm auf Fehmarn
Foto: © Andreas Hilbeck / PIXELIO

Der Leuchtturm von Flügge auf Fehmarn, 1914/15 errichtet, sichert die westliche Einfahrt in den Fehmarnsund. Fehmarn wurde seit 1832 insgesamt mit fünf Leuchttürmen versehen.

Leuchtturm Travemünde

Leuchtturm in Travemünde an der Ostsee
Foto: © Marco Barnebeck / PIXELIO

433 Jahre lang, von 1539 bis 1972 sicherte das Leuchtfeuer vom Travemünder Turm die Einfahrt in die Trave. Nach dem bau des Maritim-Hotels wurde das Leuchtfeuer auf das Dach dieses Gebäudes auf 113 m Höhe verlegt.

Seehunde

Seehunde vor der Nordseeküste

Seehunde und Kegelrobben vor Amrum und Föhr
Kegelrobben vor der Nordseeküste
Foto: J S auf Pixabay

Seehunde und Kegelrobben tummeln sich vor der deutschen Nordseeküste. Aber Vorsicht – die so beliebten und „niedlichen“ Robben sind schließlich Deutschlands größte Raubtiere.

Bis zu 2 Meter lang können die männlichen Seehunde werden. Ihre großen Augen lassen sie uns gegenüber so freundlich erscheinen. Das Fell dieser Robbenart ist grau bis gelblich, unregelmäßig gefleckt, kurz und dicht.

Darunter liegt eine wärmende Speckschicht. Die zu Flossen umgebildeten Beine der Seehunde verhelfen ihnen unter Wasser zu ungeahnter Eleganz, während sie sich an Land eher unbeholfen fortbewegen. Dabei können sie bis zu 30 Minuten tauchen, bevor sie wieder Luft holen müssen.

Seehunde an der Nordsee Heuler
Heuler – Jungtier am Strand
Foto: Manfred Richter auf Pixabay

Heuler

Im Frühling bringen die Seehunde auf den vorgelagerten Sandbänken der Nordseeküste ihre Jungen zur Welt. Während der ersten Monate müssen die Muttertiere ihren Nachwuchs oft für Stunden verlassen um neue Nahrung zu beschaffen. Halten Sie sich von diesen Jungtieren fern, auch wenn Sie glauben, die Tiere würden nach Hilfe schreien. Die „Heuler versuchen lediglich, ihre Mütter zu rufen.

Sollte wirklich einmal ein Tier zu früh von seiner Mutter verlassen worden sein, so ist das ein Fall für den „Seehundjäger“. Er allein beurteilt, ob das Jungtier wirklich Hilfe braucht und bringt es gegebenenfalls in die Seehundaufzuchtstation nach Friedrichskoog, wo es aufgepäppelt und später wieder ausgewildert wird.

Kegelrobben

Als zweite Robbenart vor unseren Küsten tummeln sich die Kegelrobben in der Nordsee. Ihr Fell ist mal beige, mal braun oder schwarz gefärbt, die Männchen erreichen eine Länge von bis zu 2,3 Metern. Die Weibchen sind kleiner und schlanker.

Nachdem die Kegelrobben im Mittelalter von unseren Küsten vertrieben wurden, fassen sie seit den 1990er Jahren auch in unseren Breiten, besonders vor Helgoland, wieder Fuß.

Seehundtouren

Seehunde auf der Sandbank
Seehunde auf der Sandbank
Foto: hermelin auf Pixabay

Seehunde und Kegelrobben beobachten Sie am besten von Bord einer geführten Seehundtour aus. Die Ausflugsschiffe fahren nah genug an die Seehundbänke heran, so dass Sie auch gut fotografieren können, aber nicht nah genug, um die Tiere langfristig zu stören.

Sprechende Steine

Sprechende Steine auf Amrum und Föhr

Sprechende Steine Grabsteine auf Föhr und Amrum

„Sprechende Steine“ erzählen von den alten Familien von Föhr und Amrum. Damit sie nicht in Vergessenheit geraten, haben sich selbst ein Denkmal gesetzt – die „Sprechenden Steine“. Auf ihren geschmückten Grabsteinen hinterließen ihre Nachfahren den meist wohlhabenden Kapitänen und Walfängern ein Zeugnis ihres Lebens.

Sprechende Steine auf Föhr und Amrum

So wurden auf den Steinen nicht nur das Geburts- und Sterbedatum vermerkt, sondern auch mit wem er verheiratet war, welchen Beruf er hatte oder wie er zu Tode gekommen ist. In der Darstellung von Blüten einer Blume wurde auf die Zahl der Kinder, wie viele Mädchen und Jungen er hatte, aufmerksam gemacht. Abgeknickte Blüten standen für die Kinder, die vor ihm selbst gestorben waren.

Sprechende Steine auf Amrum und Föhr

Oftmals fuhren die Föhrer und Amrumer auf Handelsschiffen und Walfängern holländischer Eigentümer. Einige brachten es bis zum Kapitän.

Aber auch Frauen, die es zu Ansehen gebracht hatten, wurden auf den Steinen verewigt. Ein Stein auf dem Friedhof in Süderende ist auch einem Jungen gewidmet. Knapp 16 Jahre alt starb er auf seiner ersten Fahrt allein im Hafen von Rio de Janeiro.

Die Steine stehen auf vielen Friedhöfen auf Amrum und Föhr. Eine schöne Sammlung ist bei St. Laurentii in Süderende auf Föhr zu sehen. Hier werden auch interessante Führungen durchgeführt.


Biikebrennen

Biikebrennen

Biikebrennen in Nordfriesland, am Vorabend des Petritages am 21. Februar brennt es. In vielen Orten, aber besonders an den Stränden werden gewaltige Feuer entzündet, die den Winter vertreiben sollen.

Der Name geht auf das friesische „Biike“ oder „Bake“ zurück, was soviel heißt wie Feuerzeichen. In einigen Orten wird auch noch eine Strohpuppe verbrannt, an anderen Orten, besonders auf den Inseln entstand eine weitere Tradition, das Vernichten der Feuer in den Nachbardörfern.

Begleitet wird das Biikebrennen oft auch von anderen Aktivitäten, Gesang oder Schauspiel. Daher wird der Brauch besonders auch bei den Gästen immer beliebter und oft wird das Biikebrennen mit einem Kurzurlaub verbunden.


Foto oben: © Hans Peter Dehn / PIXELIO

Weltnaturerbe Wattenmeer

Weltnaturerbe Wattenmeer

Wattenmeer, Weltnaturerbe und Nationalpark
Wissenswertes für die ganze Familie – Wattwanderung im Wattenmeer
Bild von ptra auf Pixabay

Das Wattenmeer, Nationalpark und von der UNESCO in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen, erstreckt sich von den Friesischen Inseln vor der niederländischen Küste bis hinauf nach Esbjerg in Dänemark auf etwa 450 km Länge und bis zu 25 km Breite – ein einzigartiger Lebensraum im Grenzbereich zwischen Ebbe und Flut , zwischen Land und Wasser.

Im Wechsel zwischen Ebbe und Flut fällt regelmäßig zweimal täglich der Meeresboden trocken und der braune, bzw. graubraune Wattboden kommt zum Vorschein. Im Wattenmeer besteht eine unglaubliche Artenfülle von Tieren und Pflanzen in höchster Dichte. Auf einen Quadratmeter kommen nicht selten bis zu 100.000 Exemplare der wenige Millimeter großen Wattschnecke, von den Herzmuscheln können oft noch ca. 2.000 Individuen je Quadratmeter gezählt werden.

Wattenmeer
Wattwanderung von Dagebüll zur Hallig Oland. Der Nationalpark-Wattführer zeigt einen Wattwurm.
Foto: Wattenmeer-Fotos.de

Diese Fülle an Nahrung zieht natürlich andere Arten an. Austernfischer, Strandläufer und Regenpfeifer zählen zu den Watvögeln. Mit ihren schlanken Beinen und langen dünnen Schnäbeln waten sie im Schlick und ziehen ihre Beute mit dem Schnabel aus dem Boden. So sind sie hervorragend angepasst.

Auch Möwen, Enten und Gänse dient das Watt als Nahrungslieferant, Nistgebiet und Rastplatz. Auf den vorgelagerten Sandbänken bringen die Seehunde und Kegelrobben ihre Jungen zur Welt.

Das Wattenmeer ist heute zum allergrößten Teil als Unesco-Weltnaturerbe anerkannt und steht unter dem Schutze der Nationalparkverwaltungen.

Verhalten im Nationalpark Wattenmeer

Helfen Sie mit, das Wattenmeer in seiner Schönheit und Vielfalt zu erhalten:

  • Beachten Sie die Betretungsverbote für die Schutzzonen und Brutgebiete.
  • Vermeiden Sie unnötige Störungen von Tieren.
  • Pflücken Sie keine Blumen und Pflanzen.
  • Betreten Sie keine Salzwiesen, hier brüten viele Vögel.
  • Halten Sie als Sportbootfahrer mindestens 500 m Abstand zu den Liegeplätzen der Seehunde.
  • Vertrauen Sie auch zu Ihrer eigenen Sicherheit bei Wattwanderungen erfahrenen Wattführern.
Reiter im Watt
Foto: Nord-West-Photos.