Flensburg – Tor zum Norden
Der dänischen Gründung eines Handelsstützpunktes an der Förde verdankt Flensburg seine Existenz. Heute liegt die nördlichste Stadt Deutschlands direkt an der Grenze zu Dänemark.
Die wechselvolle Geschichte Flensburgs und der Reichtum einiger Kaufmannsfamilien spiegelt sich in den vielen historischen Gebäuden wider. Die Bedeutung der Flensburger Seefahrer zeigt sich in den beeindruckenden Kapitänshäusern.
Wie im gesamten Grenzland, in dem jeweils eine starke Minderheit des jeweiligen anderen Landes lebt, gehört auch zu Flensburg eine starke dänische Gemeinde. Die dänischsprachige Minderheit im Norden Schleswig-Holsteins wird im Landtag durch eigene Abgeordnete vertreten. Sie unterliegen mit ihrem Südschleswigschen Wählerverband SSW selbst nicht der 5-Prozent-Hürde bei Landtagswahlen.
Als Sitz des Kraftfahrtbundesamtes ist Flensburg heute jedem Autofahrer ein Begriff. Hier wird die deutsche Verkehrssünderdatei geführt, deren Punktesystem schon manch einem den Führerschein gekostet hat.
Flensburgs Zentrum und Fußgängerzone beginnt am Wahrzeichen der Stadt, dem Nordertor aus dem 16. Jhdt. Sehenswert die liebevoll restaurierten Kaufmannshöfe, zum Beispiel der Norwegerhof, der Blumenhof, der Krusehof oder der Rote Hof.
Von Flensburgs Blütezeit zeugen heute der Museumshafen, das Schifffahrts-Museum und das Rum-Museum. Ein Privileg des dänischen Königs erlaubte der Stadt den Handel mit Rum aus den dänischen Kolonien.
In der Kirche St. Marien sind der Spätrenaissance-Altar und das Taufbecken, beide aus der Zeit von 1598 zu besichtigen. Das Kirchengewölbe wird von spätgotischen Wandmalereien geschmückt.
Einen wunderbaren Blick über Flensburg, die Förde und die Umgebung sollten Sie vom Museumsberg genießen. Gleich nebenan zeigt das Städtische Museum Bauernstuben und Möbel des 17. und des 18. Jhdts sowie Werke norddeutscher Maler aus dem 19. und dem 20. Jhdt. Auch Werke von Emil Nolde.
Von 1390 bis 1480 stammt die Backsteinkirche St. Nikolai mit einer prächtigen Orgel aus dem frühen 17. Jhdt., einem spätbarocken Altar und einem bronzenen Taufbecken aus dem 15. Jhdt.
In der Nähe des Nordertores begeistert die Phänomenta nicht nur Kinder und Jugendliche mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und Experimenten.
Erlebnisreiche Ferien
Schlossmuseum Glücksburg
Das weiße Wasserschloss entstand 1582 – 85 im Auftrag Herzog Hans d.J. Eine Serie flämischer Goldledertapeten zeigt Szenen der Jagd und des ländlichen Lebens. Im Schloss befindet sich eine bedeutende Sammlung flandrischer Tapisserien aus dem 17. und 18. Jhdt.
Schlossallee, 24960 Glücksburg
www.schloss-gluecksburg.de
Schifffahrtsmuseum und Rummuseum
Schifffahrtsmuseum im alten Zollpackhaus am Hafen – 700 Jahre Schifffahrtsgeschichte Flensburgs. Rum-Museum – Informationen über den Westindienhandel im 18. Jhdt. und Rumherstellung.
Schiffbrücke 39, 24939 Flensburg
www.schiffahrtsmuseum-flensburg.de
Landschaftsmuseum Angeln Unewatt
Erstreckt sich mit mehreren „Museumsinseln“ über den ganzen Ort mit Marxenhaus, Meierei mit Buttermühle, Getreide-Windmühle Fortuna und Christesen-Scheune mit landtechnischen Großgeräten und Fahrzeugen.
Unewatter Straße 1a, 24977 Langballig
www.museum-unewatt.de
Foto oben Flensburg: © Gerhard Hermes / PIXELIO