Sprechende Steine auf Amrum und Föhr
„Sprechende Steine“ erzählen von den alten Familien von Föhr und Amrum. Damit sie nicht in Vergessenheit geraten, haben sich selbst ein Denkmal gesetzt – die „Sprechenden Steine“. Auf ihren geschmückten Grabsteinen hinterließen ihre Nachfahren den meist wohlhabenden Kapitänen und Walfängern ein Zeugnis ihres Lebens.
So wurden auf den Steinen nicht nur das Geburts- und Sterbedatum vermerkt, sondern auch mit wem er verheiratet war, welchen Beruf er hatte oder wie er zu Tode gekommen ist. In der Darstellung von Blüten einer Blume wurde auf die Zahl der Kinder, wie viele Mädchen und Jungen er hatte, aufmerksam gemacht. Abgeknickte Blüten standen für die Kinder, die vor ihm selbst gestorben waren.
Oftmals fuhren die Föhrer und Amrumer auf Handelsschiffen und Walfängern holländischer Eigentümer. Einige brachten es bis zum Kapitän.
Aber auch Frauen, die es zu Ansehen gebracht hatten, wurden auf den Steinen verewigt. Ein Stein auf dem Friedhof in Süderende ist auch einem Jungen gewidmet. Knapp 16 Jahre alt starb er auf seiner ersten Fahrt allein im Hafen von Rio de Janeiro.
Die Steine stehen auf vielen Friedhöfen auf Amrum und Föhr. Eine schöne Sammlung ist bei St. Laurentii in Süderende auf Föhr zu sehen. Hier werden auch interessante Führungen durchgeführt.